Man kann die Caritas-Konferenzen aus zwei Blickwinkeln betrachten, zum einen auf den Dienst der Gruppen vor Ort in den Kirchengemeinden und Einrichtungen, wie z.b. Pflegeheime, bezogen und zum andern auf die CKD als Verband, dem Netzwerk von Ehrenamtlichen (gut erkennbar aus unserem Logo).
Der caritative Dienst mit der Gruppe ist für uns Ehrenamtliche die Art und Weise, unsere Wertevorstellungen - unseren Glauben authentisch zu leben, d.h. für die Menschen in ihrem Alltag da zu sein - hinzuschauen, zu spüren, zuhören und dann zu begleiten, zu helfen und Seelsorgerin/Seelsorger zu sein.
Unsere Gruppe in unserer Kirchengemeinde St. Maria Neustadt ist schon über 20 Jahre im Grunddienst der CKD, den Besuchsdiensten zu Gange. Derzeit sind dass
- Besuche bei Neu zugezogenen (Es gibt Überlegungen, mit dem KGR zusammen andere/bessere Zugangsmöglichkeiten zu finden),
- Senioren zu hohen Geburtstagen und Jubiläen,
- außerdem Kranke und Langzeitkranke,
- Menschen im Pflegeheim,
- Einsame,
- Trauernde
- und in Einzelfällen werden wir auch um Sterbebegleitung gebeten.
Soziale Härtefälle werden an die Gruppenleitung verwiesen. Aus unserer Sicht, werden diese grundlegenden Dienste auch in Zukunft nötig, vielleicht sogar nötiger sein und je nach Bedarf sind diese auch ausbaufähig.
Außerdem bieten wir schon sehr lange jeweils einmal im Monat einen gemeinsamen Mittagstisch und ein Café für alle an und wir gestalten von Zeit zu Zeit Tage für Besucher einer Obdachloseneinrichtung (in anderen Gruppen gibt es auch Mithilfe in Kleiderkammern und Tafelläden und vieles mehr. Jede Gruppe orientiert ich an den Notwendigkeiten und Möglichkeiten vor Ort). In unserer Kirchengemeinde kümmern wir uns auch um die Seniorenarbeit und bieten Gottesdienste und Andachten zu besonderen Anlässen oder Themen an. Zum Beispiel zum Caritas-Sonntag, Maiandachten für CKD-Gruppen der SE im Wechsel, Gottesdienste für Trauernde und vieles mehr. Diese Angebote sind in Zukunft immer wieder zu hinterfragen, neu auszurichten oder zu ergänzen.
In der derzeitigen Situation sehe ich - wie viele Katholiken - die Institution Kirche sehr kritisch. Es ist mir daher wichtig, dass durch unsere Dienste (CKD) Kirche für die Menschen ein anderes "Gesicht" bekommt und sie spüren, wir sind nicht alleine. Das gilt für mich nicht nur jetzt, sondern auch zukünftig. Die Wertschätzung, die uns EA entgegengebracht wird und die positiven Erfahrungen bestätigen uns in unseren Diensten.
In der Zeit von Corona wurde sehr deutlich, wie viele Menschen auf die Hilfe anderer angewiesen sind.
Im Moment befinden wir uns in einer Art "Reha-Maßnahme". Vieles muss wieder neu belebt oder gar neu konzipiert werden. Einiges ist verloren gegangen (Angebote), Neues muss wachsen.
Wir werden auch in Zukunft immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt werden. Ich denke dabei u.a. an die stark alternde Gesellschaft, an die steigenden Zahlen einsamer oder in Armut lebender Menschen, die immer wiederkehrenden Flüchtlingswellen und vieles mehr.
Ich bin überzeugt: Die Caritas-Konferenzen sind dafür gerüstet:
- Mit Gruppen von Ehrenamtlichen, in denen jede und jeder Einzelne ihre/seine Talente und reichen Erfahrungen einbringt und in denen man sich gegenseitig austauscht, unterstützt und ergänzt.
- Mit Kooperationspartnern, z.B. evangelischen und anderen kirchlichen Gemeinden, Kommunen, Ämtern, Schulen u. Kindergärten, Krankenhausseelsorge, Sozialstationen und Pflegeheimen ...
- Mit einem Verband, der die Mitgliederpflege und die Fort- und Weiterbildung sowie die spirituellen Angebote weiterführt, die Zeichen der Zeit ernst nimmt und dabei die Basisarbeit nicht aus dem Auge verliert.
Hier noch für die kommende Zeit ein paar Stichworte zu potenzialen in der Weiterentwicklung:
- Ausbau der Netzwerke und Kooperationen
- Gute Balance zwischen Digital und Präsenz
- Zeitlich begrenzte Projektarbeit
- Ansprechende Werbung EA (der Funke muss überspringen)
- vermehrte, moderne, ansprechende Öffentlichkeitsarbeit
- Blick auf Schwerpunkte und Zielsetzungen
Christa Brand, CKD-Gruppe St. Maria Neustadt